Ergonomie bei Ferngläsern


Unter Ergonomie versteht man landläufig die Anpassung oder Anpassungsfähigkeit vor allem technischer Geräte und anderer Hilfsmittel an die physische Nutzung durch den Menschen. Bei Ferngläsern geht es dabei vor allem um die Ermöglichung bequemer und ermüdungsfreier, möglichst langer Beobachtung durch das Glas, wobei sich eine Ermüdung sowohl für das Auge als auch für Hände/Arme, Nacken und die allgemeine Handhabung einstellen kann.

Die Ergonomie eines Glases kann sich also je nach Nutzer unterschiedlich gestalten. Ein kleines Glas in großen Händen, ungünstige Position des Fokusierrades am Glas, die allgemeine Form, Größe und Schwerpunkt des Glases können die Ergonomie stark beeinflussen.

Größe und Gewicht des Glases
Nicht nur sehr schwere Gläser stellen eine Herausforderung an die ermüdungsfreie und ruhige Handhabung dar.
Sehr kompakte Gläser können in großen Händen unbequem sein und der kleine Finger schnell über das Glas ins Blickfeld geraten, vor allem bei der Nutzung mit Handschuhen. Auch führt ein zu geringes Gewicht oft zu mehr Unruhe bei der Handhabung des Glases.

Form des Glases
Die Größe des Glases sowie die klassische Gretchen-Frage "Porro oder Dachkant" spielen hier eine Rolle. Die Form und Griffigkeit wirkt sich gerade bei längeren Beobachtungsphasen auf die Ermüdung der Augen (oder die Verhinderung derselben) aus. Besonders beliebt sind hier Porroprismen-Gläser der kompakteren Bauart.

Augenmuscheln
Der Abstand der Augenmuscheln von Okular und Auge, bedingt durch die Bauhöhe der Augenmuscheln, ist ein entscheidender Faktor nicht nur für Brillenträger. Während die meisten Hersteller Brillenträger-Okulare integrieren (durch Drehen oder Umklappen), so können manche Abstände einen gewissen Tunnelblick verstärken, wenn die Augenmuscheln zu lang sind. Daher sind heute die modernen Gläser immer öfter mit mehrstufig, oder sogar stufenlos in der Höhe verstellbaren Okularen ausgestattet.

Die Ferngläser z.B. der Firma Steiner sind mit sogenannten "ergonomischen" Augenmuscheln ausgestattet, eine Bezeichnung für die seitlichen Erhöhungen (bei neuen Serien auch einklappbar)der Augenmuscheln, die als "Scheuklappen" wirken und die ich grundsätzlich sehr schätze, die aber je nach Witterung, Nutzung und festem Sitz auch mal Nachteile mit sich bringen können. Dies ist aber ebenso individuell wie viele andere Parameter und Ausstattungsmerkmale.

Letztlich hängt viel von der Anpassung an Ihre Bedürfnisse ab: Augenabstände, allgemeines Sehvermögen, Größe der Hände, etc. spielen eine große Rolle.
Am besten probieren Sie eine Reihe von Gläsern aus! Leihen Sie Gläser von Freunden, testen Sie in Ruhe, bestehen Sie gerade bei teuren Gläsern auch im Ladengeschäft darauf - dafür sollte der Kauf im Geschäft (statt im www) ja seinen Vorteil ausspielen!
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