Brillenträger und das Leid mit den Ferngläsern


Für Naturbeobachter mit Nasen-Fahrrad ergeben sich ergonomisch einige Herausforderungen, denen sich zum Glück immer mehr Fernglas-Hersteller widmen.

Das Hauptproblem liegt im Augenabstand zum Okular. In der Regel ist die Schnittweite der Pupille, also der korrekte Augenabstand zum Okular, identisch mit dem korrekten Augenabstand zum Brillenglas. Durch den zusätzlichen Abstand der Augenmuscheln (ganz früher fest und aus Metall, heute aus Gummi) entsteht eine Art "Tunnel", das heisst ein dunkler Bereich zwischen Sehfeld und Okularrändern. Ohne reduzierbaren Abstand würde sich das Sehfeld drastisch reduzieren und der sichtbare Bereich bzw. Lichteinfall von der Seite extrem stören.

Klappen, drehen, schieben - die verstellbaren Okularmuscheln
Um das Problem zu lösen, setzen die Hersteller seit langem auf umklappbare Gummimuscheln. Einfaches Prinzip, dabei leichtere Reinigung der Gläser und gute Haltbarkeit. Allerdings ist hier eine Feinabstimmung auf die Augen nicht möglich.

Neuere Gläser setzen auf eine stufenlose Verstellbarkeit durch das Drehen oder Ausschieben der Gummimuscheln. Dabei wird eine weitgehende Justierbarkeit erreicht. Nachteil ist die größere Anfälligkeit für Verschmutzungen. Sie dürfen auch nicht zu leichtgängig sein, sonst drehen/schieben sie sich beim Betrachten ein.

Es bleibt auch bei "Brillenträger-Okularen" (die sind nichts anderes als verstellbare Okularmuscheln) der durch den Brillen-Abstand zum Auge bedingte Nachteil des seitlichen Licht-Einfalls, der den Blick durch das Glas stört. Daher setzen Brillenträger, die ihr Fernglas häufig/lange nutzen, letztlich einfach die Brille ab und justieren die Fehlsicht über das Fernglas. Dies birgt allerdings potentielle Probleme beim Fernglaskauf:

Beobachten ohne die Brille - Achtung bei der Wahl des Glases!
Wenn Sie als stark Kurzsichtige/r die Brille absetzen zum Beobachten durchs Fernglas – Kaufen Sie keine sehr alten Fernglasmodelle, und probieren Sie unbedingt Dioptrien-Ausgleich bzw. Mitteltrieb vor dem Kauf aus!
Bei Kurzsichtigkeit über 3 dpt. geben immer mehr gerade ältere Ferngläser auf, wenn es um die Justierbarkeit geht. Sie sind einfach für den Ausgleich so starker Sehschwächen nicht gemacht. Modernere Gläser schaffen dies zumeist problemlos. Geräte mit "Antik-Status", zum Beispiel ältere Gläser ohne Gummiarmierung und mit Metall-Okularmuscheln werden so schnell zu reinen Deko-Objekten.

Einfachste Lösung - Kontaktlinsen
Zwei Lösungen, um das alles zu vermeiden, sind Augen-Lasern (das sprengt aber den Rahmen dieser Seite und ist nicht jedem zu empfehlen) - oder aber eben Kontaktlinsen. Diese einfach vor dem Beobachten einsetzen, und das Problem ist gelöst. Natürlich kann nicht jeder Linsen tragen, und die Gläser müssen gegebenenfalls beim Umjustieren von Brille auf Linsen neu eingestellt werden.
Copyright 2022 - Fernglasberater.com