Tunnelblick oder unscharfer Rand ?
Weitwinkel-Gläser sind eine feine Sache, und Sichtfeld durch das Glas kann man doch nicht genug haben – oder?
Grundsätzlich verhält es sich ja so, dass physisch gesehen bei einem Fernglas "normaler" Bauweise das Sichtfeld mit dem Objektivdurchmesser steigt, während eine höhere Vergrößerung das Sichtfeld eher mindert. Ein 7x50 Glas hat nach dieser vereinfachten Formel deutlich mehr Sichtfeld als ein 10x30 oder 8x40 Glas.
Das dies nicht zwingend so ist, zeigt ein Vergleich zweier Gläser derselben Marke und Serie, die ich in meinem Besitz habe. Hier hat das 8x40 - mit dem Zusatz "WW" für Weitwinkel - durch eine besondere Bauart und Anordnung der Linsen - ein Sehfeld von 9º oder 154m/100m, während mein 7x50 Glas "nur" 8º bzw. 140m/1000m erreicht. Nun halte ich den Unterschied ohnehin für kaum relevant, aber der vergleichende Blick durch die Gläser macht folgendes deutlich:
Beim 7x50 habe ich ein sehr gutes und scharfes Bild bis zum Rand, dabei einen kleinen, aber unbedeutenden Tunnelblick - also eine sichtbare schwarze Umrahmung des Sichtfeldes.
Diesen sehe ich beim WW Glas nicht. Allerdings habe ich das Gefühl einer deutlichen Rand-Unschärfe, was zunächst zum Verdacht führt, das 7x50 "schneide" durch die Bauform die Randunschärfe weg auf Kosten des Sichtfeldes. Dies mag zwar so sein.
Aber beim Umklappen der Okularmuscheln (also wie beim Brillenträger) des 8x40 WW fällt auf, dass sich der Blick nun bis zum Rand viel schärfer gestaltet. Die wahrgenomme Rand-Unschärfe ist also hier darauf zurück zu führen, dass sich das gesamte Sehfeld durch den Abstand Auge-Okular nicht komplett darstellen lässt - die Ränder erscheinen unscharf.
Ich werde in zukünftigen Erfahrungsberichten auch hierauf das Augenmerk legen (v.a. bei den sogenannten "Weitwinkel" Gläsern). Denn das beschriebene Problem sollte sich bei extremen Sichtfeldern um die 9º eigentlich bei anderen Gläser reproduzieren lassen. Natürlich spielen hier auch Höhe und Verstellbarkeit von Okularmuscheln eine Rolle. Und ich gebe zu, das die beiden beschriebenen Gläser zwar nicht besondern alt, aber diesbezüglich sehr traditionell gefertigt sind, mit umklappbaren, aber wenig anpassbaren Okularmuscheln.
Insgesamt ein weiteres Detail, das zur genauen Prüfung eines zu erwerbenden Glases aufruft, und gegebenenfalls die Vorzüge extremer Weitwinkel relativiert. Lesen Sie hierzu gern auch den Beitrag zum "Wahrnehmbaren Gesichtsfeld" im Fernglas-Lexikon!
Grundsätzlich verhält es sich ja so, dass physisch gesehen bei einem Fernglas "normaler" Bauweise das Sichtfeld mit dem Objektivdurchmesser steigt, während eine höhere Vergrößerung das Sichtfeld eher mindert. Ein 7x50 Glas hat nach dieser vereinfachten Formel deutlich mehr Sichtfeld als ein 10x30 oder 8x40 Glas.
Das dies nicht zwingend so ist, zeigt ein Vergleich zweier Gläser derselben Marke und Serie, die ich in meinem Besitz habe. Hier hat das 8x40 - mit dem Zusatz "WW" für Weitwinkel - durch eine besondere Bauart und Anordnung der Linsen - ein Sehfeld von 9º oder 154m/100m, während mein 7x50 Glas "nur" 8º bzw. 140m/1000m erreicht. Nun halte ich den Unterschied ohnehin für kaum relevant, aber der vergleichende Blick durch die Gläser macht folgendes deutlich:
Beim 7x50 habe ich ein sehr gutes und scharfes Bild bis zum Rand, dabei einen kleinen, aber unbedeutenden Tunnelblick - also eine sichtbare schwarze Umrahmung des Sichtfeldes.
Diesen sehe ich beim WW Glas nicht. Allerdings habe ich das Gefühl einer deutlichen Rand-Unschärfe, was zunächst zum Verdacht führt, das 7x50 "schneide" durch die Bauform die Randunschärfe weg auf Kosten des Sichtfeldes. Dies mag zwar so sein.
Aber beim Umklappen der Okularmuscheln (also wie beim Brillenträger) des 8x40 WW fällt auf, dass sich der Blick nun bis zum Rand viel schärfer gestaltet. Die wahrgenomme Rand-Unschärfe ist also hier darauf zurück zu führen, dass sich das gesamte Sehfeld durch den Abstand Auge-Okular nicht komplett darstellen lässt - die Ränder erscheinen unscharf.
Ich werde in zukünftigen Erfahrungsberichten auch hierauf das Augenmerk legen (v.a. bei den sogenannten "Weitwinkel" Gläsern). Denn das beschriebene Problem sollte sich bei extremen Sichtfeldern um die 9º eigentlich bei anderen Gläser reproduzieren lassen. Natürlich spielen hier auch Höhe und Verstellbarkeit von Okularmuscheln eine Rolle. Und ich gebe zu, das die beiden beschriebenen Gläser zwar nicht besondern alt, aber diesbezüglich sehr traditionell gefertigt sind, mit umklappbaren, aber wenig anpassbaren Okularmuscheln.
Insgesamt ein weiteres Detail, das zur genauen Prüfung eines zu erwerbenden Glases aufruft, und gegebenenfalls die Vorzüge extremer Weitwinkel relativiert. Lesen Sie hierzu gern auch den Beitrag zum "Wahrnehmbaren Gesichtsfeld" im Fernglas-Lexikon!
